Literatur und Bolivien? Unvorstellbar! Und doch gibt es sie! Dank eines deutsch-jüdischen Flüchtlings namens Werner Guttentag, der ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Nazis die Bücher verbrennen, seine Liebe zu ihnen entdeckt. Gedruckte Worte sind für ihn der Schlüssel zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Ignoranz. Er sieht in ihnen ein Sprachrohr, nicht nur um Missständen zu begegnen, sondern auch um der Bevölkerung Boliviens (mehrheitlich Indigene) ihr Selbstbewusstsein/ihren Stolz zurückzugeben, indem er ihre Geschichte, ihre Traditionen, eingebettet in die Schönheit und Vielfältigkeit ihres Landes, veröffentlicht.
Er eröffnet zunächst einen Buchladen, gründet einen Verlag, ruft einen Buchpreis ins Leben, in dessen Jury niemand Geringerer als der Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa sitzt, der Guttentag als seinen Freund, den "großen, bolivianischen Verleger und Buchhändler" bezeichnete. Er trifft auf Klaus Barbie und wird hineingezogen in den Strudel im Kampf um Che Guevara.
Werner Guttentag glaubt an die Macht der Bücher, finanzielle Sorgen und Bedrohungen seiner Person können diesen Glauben, bis er 88-jährig verstirbt, nicht erschüttern.
"Die Bücher, die er herausgegeben hat, waren ein Grund, dass ich nach Bolivien gekommen bin."
Mario Vargas Llosa