Das grüne Weizenkorn
Der kleine Mäuserich Achaku zieht auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen zusammen mit seiner Familie vom Land in die Stadt. Aber er erfährt schnell, dass die Stadtmäuse ihre Keller nicht so leicht hergeben. Achaku und seine Freundin Puraka werden Zeugen des gnadenlosen Kampfes, der sich nun zwischen der Armee des „Grossen Nagers", dem Anführer der Stadtmäuse, und den Kämpfern des „Grünen Weizenkorns", einer Bewegung von Landmäusen, entwickelt. Werden sie die Überlegenheit der Stadtmäuse und die Zwistigkeiten in den eigenen Reihen überwinden können?
Klar, eine solche Frage sollte man hier nicht beantworten, aber um fortfahren zu können, muss sie beantwortet werden: Der Kampf der Landmäuse scheitert. Er scheitert, weil er nicht reif ist, daher das Symbol des Grünen Weizenkorns, der Pflanze, die nicht reif geworden ist.
Die Geschichte erzählt uns in einer für ältere Kinder und Jugendliche verständlichen Sprache, warum er scheitert.
Wir möchten hier nur einige der Gründe nennen, so zum Beispiel die sogenannte humanitäre Hilfe, die vielfach die Leute trennt anstatt sie in gemeinsamem Handeln zu einen; das Fehlen eines gesunden Selbstvertrauens, das in großen Teilen der unterdrückten Bevölkerung herrscht; die Furcht vor möglichen, persönlichen Folgen oder sogar die Beschwörung eines gemeinsamen, äußeren Feindes, um eine soziale Auseinandersetzung zu verhindern.
Trotz dieser Niederlage, oder gerade wegen dieser Niederlage, ist das „Grüne Weizenkorn" ein Versuch, die Handlungsweisen der Landflüchtlinge oder der Menschen der sogenannten Entwicklungsländer im Allgemeinen (denken wir nur an das Problem der Wirtschaftsflüchtlinge und Asylbewerber) zu rechtfertigen, ohne ein Aufruf zur Gewalt sein zu wollen - vielmehr soll der Text vermeiden helfen, diejenigen vorschnell zu verurteilen, die durch die Umstände zu Flucht und Gewalt getrieben werden.